An dieser Stelle danken wir herzlich allen Spendern aus dem Verein und den folgenden Unterstützern:
Nach vielen Arbeitsstunden und Erprobungs-Flügen startete die Delta Kilo am Freitag, 8. Juni 2018 bei heißen 30 Grad Celsius zum Green Speed Cup in den blauen, flimmernden Himmel über dem Flugplatz Strausberg.
Wie alles kam, wie es kam
Auch in der Privatfliegerei suchen wir nach Alternativen, um die Umwelt zu schonen. Der Motorsegler-Club Berlin e.V. beteiligte sich deshalb gern mit mehreren Flugzeugen am Green Speed Cup. Der GSC war ein Spritspar-Wettbewerb der Lüfte mit dem Ziel, möglichst reise-effizient zu fliegen, also möglichst schnell mit möglichst geringem Kraftstoff-Verbrauch. Natürlich nahmen am Wettbewerb experimentelle und hochmoderne Fluggeräte teil, die durch ihr aerodynamisch besseres Design weitaus effizienter fliegen, als unsere betagten Falken. Aber wie können die beliebten und immer noch viel genutzten älteren Fluggeräte, die in zahlreichen Vereinen in Deutschland vorhanden sind, weniger Kraftstoff verbrauchen? So entstand unser optimierter Falke SF25-CUM.
Ein bisschen verrückt
2017 wurde zunächst mit einem unveränderten Falken, unserer D-KTIS, am Green Speed Cup teilgenommen, allerdings nicht ohne sich vorher genau darüber Gedanken gemacht und den idealen Betriebspunkt für den Wettbewerb vermessen zu haben. So wurde auch 2017 schon das bis dahin beste Ergebnis eines Falken bei diesem Wettbewerb eingeflogen. Dadurch beflügelt kam die Idee auf, dass unser ältester Falke, die D-KDDK, mit Winglets und anderen Optimierungen so effizient fliegen könnte, dass er punktgleich mit einer Valentin Taifun, zum Beispiel unserer D-KAJP, abschneiden könnte.
Ein bisschen Mut
Eine Zielvorgabe war also vorhanden und auch der Weg dahin zeichnete sich langsam ab. So stellte auf der Mitgliederversammlung 2018 das Projekt-Team mit den Hauptverantwortlichen Jörg Urban (Pilot der India Sierra 2017) und Stefan Malik die Idee vor und zeigte auch erste Berechnungen, die die erhofften verbesserten Flugeigenschaften und Steigerung der Reise-Effizienz möglich zu machen schienen. Und die Versammlung gab grünes Licht, eine "Permit to Fly" für die Umbauten bei der EASA zu beantragen.
Ein bisschen Kampfgeist
Nach vielen, vielen Stunden Arbeit und einigen Druckversuchen (3D-Druck-Technik) gelang Jörg und Stefan eine effiziente Version der Winglets, die sie erst kurz vor dem Green Speed Cup erproben konnten, sich aber sofort als wirksam erwies.
Wer zuletzt lacht ...
Viele Piloten hatten erst einmal geschmunzelt oder sogar ein paar abfälligere Bemerkungen fallen lassen, als sie hörten und sahen, was wir vor hatten. Aber die Ergebnisse sprechen für sich. Am ersten Tag positionierte sich der Falke SF25-CUM (das U steht für Urban und M für Malik) auf einem soliden Platz 4 in der Tagesgesamtwertung und Platz 3 in der Verbrennerklasse – vor einer Stemme S 10-VT und den modernen Kunststoffmotorseglern (G109, HK36TTC) sowie weit vor den "Artgenossen", den anderen Falken im Rennen. In der Gesamtwertung am Ende des Wettbewerbs nahm die D-KDDK den 5. Platz ein, wieder vor G109, HK36TTC und den anderen Falken. Bereits in dieser Umbauphase hat die DK die an sie gestellten Erwartungen weit übertroffen und eine neue Bestpunktzahl eines Falken bei diesem Wettbewerb gesetzt. Seitdem ist viel passiert. Einige Umbauten haben sich als nutzlos erwiesen, neue, viel effektivere, sind dazu gekommen, alte Ziele wurden übertroffen (Effizienz einer Valentin Taifun) und neue mussten definiert werden.
Zulassung und ARC
Im Jahr 2020 entschied die Mitgliederhauptsversammlung, die Winglets und anderen kleinen Modifizierungen offiziell zuzulassen. Die Flugeigenschaften haben sich sehr verbessert: der Falke verbraucht viel weniger Kraftstoff und hat eine Reisegeschwindigkeit von 150 km/h! So stellten wir den Antrag beim LBA (Luftfahrtbundesamt). Im Februar 2021 wurde diese Zulassung genehmigt, wir haben wieder ein ARC (airworthiness review certificate) und unser kleiner "Rennfalke" ist nun offiziell mit montierten Winglets zugelassen. Diese verbleiben nun dauerhaft an den Flügelenden.
Leider musste unsere DKDDK eine etwas holprige Landung erleben und bleibt vorerst am Boden. Ob und wann sie wieder flugfähig sein wird, ist noch ungewiss.